LeCro – Tag 1

Landung pünktlich um 10h10. Mein Vater wartet natürlich schon – das liegt in seiner Natur – vermutlich bereits seit 20-30 Minuten. Der Umbau des ZAG (Zagreb Airport) geht weiter, angeblich wird die Landebahn erweitert. Dem zum Opfer gefallen ist anscheinend der Parkplatzwächter und sein -Häuschen – er/es wurde ersetzt durch einen türkis-silbernen Automaten, weshalb die Leute oftmals vergessen zu zahlen und dann verdutzt vor dem abweisenden, Karten-fressenden-, normalerweise Schranken-öffenden Handlanger des türkis-silbernen Monsters stehen und wodurch sich fast jedesmal vor dem Ausgang eine lange Blech-Schlange bildet die sich bei Notwendigkeit rückwärts schlägelt.

Von ZAG geht es über die Mautautobahn nach „Varazdinske Toplice“ (gesprochen ‚Varaschdinske Toplize‘) wo ich gerne die Altstadt, bzw. die Ausgrabungen der alten Römer-Therme fotografieren wollte. Überrascht bin ich dass man die Ausgrabungsstätten direkt betreten kann/darf. Außerdem sprudelt noch, ungelogen etwa 30 Grad, warmes Wasser aus dem von den Römern vor etwa 2000 Jahren (!) angelegten Becken, welches sich in dem hinteren Drittel des Thermenbaus befindet. Nach etwa 20 Minuten Aufenthaltes an diesem historischen Ort geht es weiter zu einer nahegelegenen, natürlichen Trinkwasserquelle, die aus einem Hügel plätschert und bei der regelmässig von Passanten Wasser in Kanister und Flaschen zum Eigenbedarf abgefüllt wird. Glücklicherweise riecht hier das Wasser nicht nach Schwefel wie in den „Toplice“ (aka Thermen) und mein Vater füllt drei Liter ab. Auch ich fülle meine kleine 0,5 Liter Reiseflasche auf und schon geht es weiter duch Ludbreg nach Koprivnica – Gesamtstrecke knapp 95+ km.

Angekommen im Zuhause meines Vaters und seiner Familie, gerade erst die Koffer in das Gästezimmer getragen, schon wird der Grill angeheizt zum Mittagessen – immerhin ist es bereits nach 12h30. Sieben Salzwasser-Fische von der kroatischen Adria (die lokalen Namen lauten „Orada“ und „Bracin“, ich vermute ‚Dorade‘ und ev. Makrele?) kommen gg. 13h30 auf die Glut und schmecken hervorragend, u.a. weil sie bereits über Nacht in Olivenöl, Knoblauch, Salz und Pfeffer eingelegt waren. Danach bin ich in dem riesigen Garten auf der Jagd nach dem besten Kirschblüten-Foto. Um 15h30 auf zu Deda&Baba, wo alles wie immer extrem sauber ist, wir aber dank Ausreden um das Abendessen herumkommen. Dubravko und der ‚mali Kiki‘, leider immer noch sprach-behindert, tauchen auf und es wird etwas geplaudert. Gegen 19h30 verlassen wir Antolovec und bringen – wie vorher abgesprochen, ein Zieglein zum Grillen, welches wir tagsdrauf – „bitte pünktlich um 13h00“ – abholen sollen. Kurz nach acht zurück in Stari Grad, der ‚alten Stadt‘, geht es noch kurz ans Mitbringsel auspacken, USA-Fotos zeigen und dann ab ins Bett.