Träumen ist seltsam

Also das man traeumt ist so ziemlich das Seltsamste an Menschen/Tieren(?). Ich war vor gerade einmal 1,5 Stunden auf der Toilette, bin dann aber nochmals eingeschlafen und habe – so fuehlt es sich zumindest an – die Augen geschlossen und dann gleich getraeumt. So als ob ein Zug auf mich gewartet haette, der nur noch diesen einen Passagier -und zwar mich – aufnehmen wollte, um dann sofort, kaum war ich an Board, von 0 auf 300 zu beschleunigen, in weniger als 10 Sekunden.

Noch seltsamer ist aber was ich getraeumt habe. Und zwar das ich um 6h29 aufgestanden bin um auf die Toilette zu gehen – also ein reales Ereignis, was „live“ in den Traum eingebaut wird, so als ob man im Kino auf’s Klo geht und damit die Geschichte von dem Ich-Erzaehler weiterlaufen kann, wird diese „Du-warst-gerade-auf-dem-Klo“-Szene eingebaut, very strange (scheiss auf Reality-TV, das ist Live-Reality-Dreaming!). Und dann dichtet das Gehirn andere Sachen dazu, einfach so, aus Langweile? – Den Leuten die auf mich gewartet haben, habe ich erzaehlt ich lege mich nur nochmals ganz kurz hin, obwohl die mich zum Fruehsteck erwartet haben, aufgestanden bin ich dann aber erst nach einem sehr intensiven Traum um 9h49. Ich kann mich auch an zwei der drei Gaeste erinnern, nicht ganz sicher bin ich mir beim dritten „Traum“gast.

Was ich aber so seltsam finde ist, dass ich traeume zu schlafen und zu traeumen. Ich meine, das mache ich doch gerade, wieso traeum‘ ich das? Ich habe/Mein Gehirn hat im Prinzip die Vergangenheit ’smooth‘ eingebaut eingebaut, die Gegenwart (den Traum) auch integriert und ein bisschen Zukunft und drum-herum dazugedichtet (niemand wartet, Caro ist naemlich um 7h15 zur Arbeit gefahren und ich habe gar nicht bis 9h49, sondern nur bis 8h16 geschlafen). Ist das nicht strange?

Also Ihr koennte mir erzaehlen was Ihr wollt, Traeume sind das seltsamste was wir generieren. Denn nichts ist so unbewusst und fuehlt sich doch so – zumindest in dem Moment – real an.

Technisch erinnert mich das an Trickfilme, wo man aus vielen einzelnen Bildern eine Geschichte zusammenbaut. Und nur der dritte Teil (also nicht Vergangenheit und Gegenwart, nur die Zukunft. O.k. nicht nur Teil III, aber vor allem dieser….) wird verändert und fantasievoll ausgeschmückt mit Unwahrheiten.

Noch seltsamer finde ich aber, dass ich Dinge traeume die ich gar nicht in echt will. So bin ich z.B. gar nicht so ungluecklich darueber das niemand auf mich wartet und ich mich noch im Bett luemmeln kann so lange ich will um u.a. Blog-Eintraege zu erstellen. Waehrend Teil 1&2 des Traumes durchaus der Realitaet entsprachen, dichtet die Traumabteilung irgendeinen Schwachsinn zusammen um…., ja wieso eigentlich? Um zu unterhalten und den Schlaf somit etwas interessanter zu machen? Ist traeumen so, wie die Filme auf einem Langstrecken-Flug, welche zur Ablenkung und Zerstreuung während des überaus langweilige Fluges dienen?

Keine Ahnung wieso man traeumt. Zur Verarbeitung von Ereignissen, zur Vorbereitung, um sich Wuenschen und Situationen zu stellen die man im echten Leben nicht auslebt/-spricht, oder einfach nur zur Unterhaltung? Also im Prinzip die größte Filmfabrik der Welt, das tragbare, immer mitgefuehrte, mit einer 100-Jahre Batterie bestueckte, Brainollywood?
Wie auch immer. Sicher ist nur: Traeumen ist seltsam, sehr seltsam!